Religion

Einige Tipps zum Islam

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Obwohl der Islam in Dubai die Grund-Religion ist, werden andere Religionen sind auch gestattet und akzeptiert. Als Auswanderer sollten Sie die Gründzüge des Islam kennen und seine Traditionen und Ausübung respektieren.

Ein Anhänger des islamischen Glaubens ist je nach Schreibweise ein Muslim oder Moslem. Man nennt ihn nicht Mohammedaner. Für Muslime ist der Islam nicht nur eine Religion sondern eine Lebensform, die sie durch dieses und das nächste Leben führt. Er ist ein wichtiger und überall sichtbarer Bestandteil des Lebens. Öffentliche Gottesverehrung ist wichtiger als alles andere, religiöse Schriften und Bücher sind überall zu finden und der Satz „Im Namen des barmherzigen und gnädigen Gottes“ ist auf fast alles Briefköpfen zu finden.

Islam bedeutet „aktive Unterwerfung dem Willen Gottes“. Der Glaube lehrt, dass alles in Allahs Macht liegt. Wenn Sie etwas planen werden Sie oft hören „in sha Alla“ (so Gott es will). Sie werden auch „La ilaha illa Allah, Mohammadun rasulu Allah” hören (es gibt nur einen Gott und Mohammed ist sein Prophet). Mohammed wurde um 571 n. Chr. in Mekka geboren. Im Alter von 40 Jahren empfing er seine ersten Offenbarungen und drei Jahre später begann er zu predigen und die Heidenreligionen anzufechten. Als Konsequenz musste Mohammed mit seinen Anhängern – den Muslimen – 622 n. Chr. aus Medina fliehen. Dieser Exodus (hejira) wird von Muslimen, ähnlich wie die Geburt Jesu bei den Christen, als Beginn der Zeitrechnung gesehen.

Der Koran (Qu’ran) gilt als das Wort Gottes so wie es Mohammed vom Engel Gabriel in Mekka empfangen hat und legt zusammen mit anderen Schriften, Vorschriften für jede Lebenssituation fest.

Während die christliche Bibel und die jüdische Tora aus späteren Schriften verschiedener Personen bestehen, wird der Koran als direktes Wort Gottes verstanden. Abrahams Gott ist der einzig wahre Gott für alle Christen und Juden, Mohammed aber sagt, dass ihre Schriften nachträglich verändert wurden und der Koran die endgültige Wahrheit ist.

Der größte Unterschied zum Christentum ist der, dass während Muslime Jesus als Propheten (an zweiter Stelle hinter Mohammed) sehen und verehren, bestreiten sie jedoch seine Göttlichkeit. Der Koran sagt, „weder wurde Gott geboren, noch gebar er jemals einen Sohn“. Muslime glauben, dass alle Menschen in den islamischen Glauben geboren werden, dann aber, meist von ihren Eltern, zu einem anderen Glauben gelenkt werden.

Es gibt 5 Säulen des Islam:

  • Glaube (shahada): Die erste Säule ist das Glaubensbekenntnis: „es gibt keinen Gott außer Gott und Mohammed ist sein Prophet“.
  • Gebet (salah oder salat): Die zweite Säule sind die Gebete, die von strenggläubigen Muslimen fünfmal am Tag ausgeführt werden. Bei Sonnenaufgang werden die Gläubigen von einem Muezzin (oder heutzutage auch oft von einem Tonband) zum Gebet gerufen. Der Ruf enthält die Glaubenserklärung „Shahadah”: “Gott ist am größten. Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Gott gibt und Mohammed sein Prophet ist. Komm zum Gebet. Komm zum Heil. Das Gebet ist besser als der Schlaf. Gott ist am größten. Es gibt keinen Gott außer Gott.“ Jeder Satz wird wiederholt. (Der Verweis auf den Schlaf wird nur zum Morgengebet hinzugefügt). Die Gebetszeiten sind, Morgendämmerung (fajr), Mittag (dhuhr), Nachmittag (asir), Sonnenuntergang (maghreb) und Einbruch der Dunkelheit (isha). Die Dämmerung und der Sonnenuntergang sind traditionsgemäß der erste und späteste Zeitpunkt, an dem man bei natürlichem Licht den Unterschied zwischen einem weißen und schwarzen Faden erkennen kann. Zeitungen veröffentlichen die, am jeweiligen Tag einzuhaltenden Gebetszeiten. Die Dauer des Gebets ist je nach Vorbeter (Imam) verschieden, beträgt jedoch meist zwischen 10 Minuten und einer halben Stunde. Muslime können beten wo sie möchten, nur das Gebet am Freitagmittag muss in einer Moschee gebetet werden. Muslime waschen sich vor dem Gebet um ihren Willen zur Reinigung zu demonstrieren. Von Nicht-Muslimen wird zur Gebetszeit kein bestimmtes Verhalten erwartet. Sie sollten allerdings nicht beim Gebet zusehen, nah am Betenden vorbei gehen oder auf die Gebetsmatte treten.
  • Nächstenliebe (zakat): Die dritte Säule ist die (obligatorische) jährliche Spende des 40. Teils (also 25 Prozent) des Besitzwertes. Eine Art Almosen. Dies gilt glücklicher weise nur für Muslime.
  • Fasten (sawm): Der vierte Säule ist der Fastenmonat Ramadan, wenn alle Muslime während des Tages fasten müssen. Das Fasten dient der Selbstreinigung und als Test der Willenstärke, Ausdauer und des inneren Bewusstseins. Muslime müssen dem Trinken, Rauchen und Essen sowie allen anderen körperlichen Genüssen, einschließlich Sex, entsagen. Eid Al-Fitr („das große Fest”) ist das Fest des Fastenbrechens, bei dem die ganze Gemeinschaft feiert, die Familie zusammenkommt und Kinder neue Kleidung tragen. Nicht-Muslime schließen sich oft an und feiern mit. Dies ist oft eine gute Gelegenheit seinen Respekt gegenüber den herrschenden und bedeutenden Familien, zu denen man geschäftlich Kontakt hat, zu zeigen. Es gibt Kaffee und Süßigkeiten und man wünscht dem Gastgeber und seiner Familie „Eid mubarraq“ („Glückwünsche zum Fest“). Das Eid Al-Fitr ist auch die Zeit, in der Menschen Geld oder Lebensmittel an „Sadaqah Al-Fitr“, eine gemeinnützige Organisation, spenden.
  • Pilgern (Hajj or Haj): Die fünfte und letzte Säule des Islam ist das Pilgern. Es wird von jedem Muslim, der es sich leisten kann, verlangt mindestens einmal in seinem Leben nach Mekka zu pilgern. Die Belohnung dafür ist groß: Die Vergabe aller Sünden. Haj ist ein jährliches Ereignis, das im 12. Monat (Dhul-Hijah) des muslimischen Kalenders stattfindet. Es ist gut organisiert, allerdings sind die Pilger auch so zahlreich (es gibt eine Höchstquote für jedes Land), dass es erforderlich ist.

Einige Ausläufer des Islam verlangen, dass Männer sich für ihre Pilgerreise den Kopf rasieren und bei ihrer Ankunft in Mekka müssen alle Pilger die Ihram, ein nahtloses weißes Gewand, tragen, das es unmöglich macht den Träger nach seiner Klasse oder Stellung zu unterscheiden. Denn vor Gott sind alle gleich. Es lassen sich viele komplizierte Rituale beobachten. Am Ende des Haj wird das Eid Al-Adha, das Opferfest, gefeiert.

Nach dem Islam ist Freitag (Al-Juma) der heilige Tag oder „Sabbath“, an dem alle Geschäfte und Firmen geschlossen sind.

Muslimische Sekten

Als der Islam im siebten Jahrhundert entstand, wurden Christen- und Judentum von Streitigkeiten gespalten. Die neue Religion schien für beide eine neue Alternative, ohne Hierarchien oder Rituale und mit einer direkten Verbindung zu Gott, zu sein. Dies hielt jedoch nicht lange an. Als der Prophet im Jahre 632 n. Chr. ohne Söhne starb, stritten Abu Bakr (der Vater von Mohammeds zweiter Frau Aisha) und Ali (Mohammeds Cousin und Mann seiner Tochter Fatima) um seine Nachfolge. Die Macht wurde schließlich Abu Bakr übertragen, der Mohammeds Nachfolger wurde. Ali stimmte dem – wenn auch unwillig – zu. Diese zerbrechliche Harmonie war nur von kurzer Dauer und endete mit der Ermordung von einem Nachfolger von Abu Bakr. Ali erneuerte seinen Machtanspruch und gewann, wurde jedoch 661 n. Chr. hingerichtet. Alis Nachfolger Hussein wurde 680 n. Chr. von der Umayyad Dynastie geschlagen, welche die Vorherrschaft im Großteil der muslimischen Welt hatte und die Sekte der Sunniten begründete. Diejenigen, die Alis Angehörigen treu blieben, wurden Shiiten genannt.

Die beiden Sekten gibt es heute noch, wobei die Sunniten die orthodoxere Gruppe sind und etwa 90 Prozent der weltweit 1 Milliarden Muslime ausmachen. Außer in Bahrain, im Irak, dem Libanon und Jemen, machen die Sunniten den Großteil aller arabischen Länder aus. Sie denken, Shiiten messen demVorbeter (Imam) zu große Bedeutung bei. Sunniten betrachten diesen lediglich als göttliche Mittelsperson. Shiiten sind auch in Kuwait, im östlichen Saudi-Arabien und im Iran (der Anspruch auf Bahrain erhebt) stark vertreten. Sie sind berüchtigt für die vielen Unruhen, die einige von ihnen verursachen, obwohl der Großteil friedlich und gemäßigt ist. Es gibt weiterhin Untergruppen jeder Sekte, was die Unterscheidung noch schwieriger macht. Es gibt zwei wichtige sunnitische Untergruppen: Die Wahhabis folgen den Lehren des „Reformators“ Ibn Abd Al-Wahhab, der im 18. Jahrhundert lebte und leben in Saudi-Arabien, die Ibadis sind in Oman (und Algerien) vorherrschend. Shiitische Untergruppen beinhalten die Ithna-Asharis, die Ismailis und die Zeidis.

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