Sprache

Sprachen und Dialekte in Belgien

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In Belgien gibt es drei Amtssprachen: Französisch, Niederländisch und Deutsch.

Niederländisch ist fast gleich wie Holländisch, Ausnahmen bilden nur einige lokale Begriffe und Ausdrücke. Trotzdem kann es vorkommen, dass es in manchen niederländischsprachigen Gegenden Dialekte gibt, die sogar für Niederländer unverständlich sind!

Das Französisch, das in Belgien gesprochen wird, ist ganz gewöhnlich, hat allerdings seinen eigenen, unverwechselbaren Akzent (zumindest wenn es nach den Franzosen geht!) und einige spezialisierte Wörter, besonders die Benutzung von septante und nonate für 70 und 90 (statt soixante-dix und quatre-vingt-dix). (Seltsamerweise verwenden die Belgier für 80 vielmehr quatre-vingt als octante, wie es in der Schweiz und einigen anderen französischsprachigen Gegenden weltweit üblich ist.)

Fast 60% der belgischen Bevölkerung spricht Niederländisch als Muttersprache, 40% sprechen Französisch und es gibt eine relativ kleine deutschsprachige Region (hier leben weniger als 2% der Bevölkerung), die sich im Osten des Landes, entlang der deutschen Grenze befindet.

Belgien ist offiziell in sprachliche Regionen aufgeteilt. Niederländisch ist die Amtssprache in den fünf nördlichen und nord-östlichen Provinzen (Antwerp, East Flanders, Flemish Brabant, Limburg und West Flanders). Die Amtssprache der fünf wallonischen Provinzen im Süden (Hainaut, Liège, Luxembourg, Namur und Walloon Brabant) ist Französisch. Die Stadt Brüssel und ihre Umgebung werden offiziell als bilinguale Region bezeichnet, obwohl einzelne Städte auf die Durchsetzung einer Sprache gegenüber der anderen bestehen können, je nach Ergebnis der letzten Regionalwahlen. Sogar die kleine deutsche Bevölkerung wird nach belgischem Gesetz als eigene Sprachregion anerkannt.

Innerhalb jeder Region spricht die Mehrheit der Bürger die Amtssprache, auch bei den meisten Straßenschildern, Regierungsdiensten und den öffentlichen Schulen herrscht die offizielle Amtssprache der Region vor. Durch Belgien zu fahren kann teilweise ziemlich verwirrend sein, weil die meisten Städte sowohl niederländische als auch französische Namen haben, die oftmals überhaupt keine Ähnlichkeit miteinander haben, z.B. heißt die Stadt Mons (französischer Name) im Niederländisch Bergen.

In und um Brüssel und Antwerpen ist Englisch weit verbreitet. Wahrscheinlich finden Sie in den niederländischen Regionen mehr Menschen, die Englisch sprechen, als in Wallonien. Außer bei diplomatischen Besprechungen der allerhöchsten Ebene (wo Sie nur Ihre Diplomatensprache richtig einsetzen können müssen), sollten Sie, egal für welche Art von Arbeit Sie sich bewerben, die jeweilige regionale Sprache sprechen. Wenn Sie sowohl Niederländisch als auch Französisch sprechen, haben Sie bei der Arbeitssuche sicherlich Vorteile, denn nicht einmal 20% der Belgier sind in den zwei hauptsächlichen Sprachen des Landes zweisprachig, und diese leben eher in Flandern als in Wallonien.

Französisch ist wahrscheinlich die Sprache, die in der Brüsseler Gegend am „beliebtesten“ ist, da sich die internationalen Organisationen hier konzentrieren (diese werden von der französischen Regierung oftmals sehr stark unterstützt und bestehen auf la francophonie!). Ein weiterer Grund ist, dass in diesen Organisationen die französischsprachigen Mitarbeiter vorherrschen. Andererseits gibt es im niederländisches Teil Belgiens (dank der starken Präsenz von Industrie und Handel) viel mehr freie Stellen.

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